Der Münsterländer Winter beschert uns jedes Jahr wieder zahlreiche schmutzig-graue, nass-kalte, wundervolle Tage. Wundervoll? Spätestens mit dem passenden Wein in der Hand und einem prasselnden Feuer im Ofen könnte es doch keine besseren Zeiten geben. Wobei wir unsere Kaminwein-Empfehlungen auch jedem ans Herz legen, der zwar keinen Kamin, aber trotzdem Sinn für Gemütlichkeit und Genuss hat.
Denn genau das sind für uns Kaminweine: Weine für besondere Stunden, einzigartige Solisten die genossen werden wollen. Und natürlich Weine, bei denen jeder ohne Kamin sich nichts sehnlicher wünscht, als die Gemütlichkeit dieser Weine mit einem echten Feuer zu unterstreichen. In diesem Winter, der uns von 2021 nach 2022 führt, ist uns dabei vor allem nach Rotwein. ABer ganze ehrlich, auch tolle Weiße haben am Kamin ihre Berechtigung - oder wo auch immer es gemütlich werden soll.
Den Anfang machen wir mit dem 2019er Côtes du Rhône von Vallis Arcus. Denn der hat es in sich. Der kräftige Franzose lädt zum intensiven Genuss ein, bringt Aromen von Kräutern und dunklen Beerenfrüchten in die Nase und ins Glas.
Und weil die Côtes du Rhône so viele herrliche Rote hervor bringt - und wir uns wirklich nicht auf einen festlegen können - müssen wir Ihnen auch den Plan de Dieu 2019 Haute Ségure ans Herz legen. Als Côtes du Rhône Villages suggeriert hier schon die Ursprungsbezeichnung, das noch ein Hauch mehr Qualität ins Glas kommt. Zumindest unterwerfen sich Winzer mit dem Zusatz Villages in der Côtes du Rhône ebensolchen. Ob mans schmeckt? Das Urteil überlassen wir Ihnen. Er gefällt auf jeden Fall!
Komplexe Aromen reifer, roter Beeren bringt der Château La Baronne 2018 aus Corbières ins Glas. Die Cuvée aus Grenache und Carignan (über 50 Jahre alte Rebstöcke) führt zu einem Wein mit Fülle und Kraft. Dazu kommt eine bestechenden Eleganz und Weichheit. Mit diesem Wein will man Stunden verbringen und vergisst fast, Holz im Kamin nachzulegen.
Den Abschluss unseres französischen Vierklangs macht der Au Gré des Grès 2019 unseres langjährigen Partners Domaine Pujol-Izard aus dem Minervois. Der Name lässt erahnen, dieser Wein zeigt die Vielfalt des Sandsteinbodens, auf dem seine Reben wachsen. In der Nase tauchen so ausgefallene Aromen wie Veilchen und Feuerstein auf, im Mund präsentiert er sich lang anhaltend, komplex und dicht.
Was auch immer uns geritten hat, im Herbst 2021 und Winter 2022 war uns sehr nach Franzosen am Kamin. Jetzt ist aber Zeit, über das Mittelmeer hinweg und nach Sizilien zu schauen. Das Weingut Donnafugata ist für uns eine echte Entdeckung. Hochwertige Wein mit viel Klasse, so lässt sich beschrieben, womit die Italiener uns überzeugen. Einer unserer Favoriten ist Sherazade 2019 Donnafugata. Mit Nero d'Avola liegt hier die klassische sizilianische Rebsorte auf der Flasche. Der Wein bringt eine fast balsamische Wärme mit sich und Aromen von Waldfrüchten, Johannisbeeren, Weichseln und Brombeeren in die Nase. Dazu kommt ein Hauch von Kakaonoten und führt zu einem vollmundigen und seidigen Erlebnis.
Dabei werden wir doch nicht müde, immer wieder zu betonen, dass auch aus Deutschland tolle Rotweine kommen. Mal knackig frisch und mal, wie im Fall der Blaufränkisch Réserve 2019 von Klaus und Marius Meyer aus der Pfalz, ein intensiver Genießerwein. Eine gewisse Frische hat er, bleibt dabei aber wundervoll elegant und fein, komplex und mit viel Länge. Auch das kann Pfälzer Wein sein!